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Die Hausordnung für den Hund

Die Hausordnung, ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Erziehung deines Hundes. die ab sofort beginnen sollte ohne Wenn und Aber. Hierbei wird dein Hund lernen, dass er Gast in deinem Haus ist und wenn er dieses Privileg genießen will, muss er sich auch an Regeln halten. Diese Regeln schauen auf den ersten Blick härter aus, als sie es tatsächlich sind. Aber gerade im häuslichen Bereich werden in Sachen Rangordnung die meisten Fehler gemacht. Die häufigsten Unarten lassen sich ganz leicht durch die fehlende oder verschobene Rangordnung erklären und verschwinden durch eine Korrektur, ohne das man sich direkt darum bemüht hat.Ein wichtiger Abschnitt, den man sich ruhig 100 mal durchlesen sollte, bis man ihn wirklich verinnerlicht hat: Der Hund darf rein gar nichts. Er hat auf nichts in dieser Welt Anspruch. Er ist nie in einer Position, dass er Dinge einfordern kann. Und doch darf er alles. Es gibt nichts, was für den Hund grundsätzlich verboten ist. Alles was er darf, sind Privilegien - die er sich verdienen muss!! - die kann ich gewähren, muss es aber nicht. Hab ich einen Hund, der sich nicht benehmen kann, gewähre ich ihm auch keine Privilegien. Je mehr mein Hund von meiner Vorstellung "meines Hundes" abweicht, desto weniger Privilegien darf er genießen.Privilegien heißt: sich in meinem Haus frei bewegen zu dürfen, sich eigenständig ein Platz zum schlafen zu suchen, aus meinem Napf fressen zu dürfen, meine Streicheleinheiten genießen zu dürfen, mir im Bett guten Morgen sagen zu dürfen, mich begleiten zu dürfen, mit mir spielen und arbeiten zu dürfen, meine Aufmerksamkeit haben zu dürfen...Wenn du das verstehst, strafft sich dein Körper automatisch und du bist bereits ein besserer Chef.Beginnen wir also mit der Hausordnung für Hunde


Ein fester Platz für Hunde

Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, dem Hund einen festen Platz in der Wohnung zuzuweisen. Ich betone dabei, dass nicht der Hund sich diesen Platz aussucht, sondern wir ihm diesen zuweisen. Das kann ein Körbchen genauso gut sein, wie eine einfache Decke. Dieser Platz sollte sowohl dem Hund als Rückzugsmöglichkeit, als auch uns als Ort dienen, wo wir den Hund gut aufgehoben wissen. Er sollte zugfrei in einer ruhigen Ecke eines Zimmers sein, wo der Hund aber noch am (Rudel) Familienleben teilnehmen kann.Du bringst oder schickst den Hund auf diesen Platz. Akzeptiert dein Hund dies nicht und verlässt ihn, leine ihn ruhig an. Leine ihn aber nicht grundsätzlich an, sondern nur, wenn er diesen Platz ohne Aufforderung verlässt. Dieser Platz - das ist sehr wichtig - darf ein Hund nur mit deinem ausdrücklichen Kommando verlassen. Wie lange sich ein Hund dort aufhalten soll, hängt individuell vom Hund ab, jedoch für täglich mindestens 15 min. Denke an das Privileg, sich frei bewegen zu dürfen. Es bietet sich zum Beispiel an, ihn auf seinen Platz zu schicken wenn gegessen wird, oder 15min vor dem Spazierengehen. Die Zeit zählt aber erst, wenn sich der Hund auch wirklich ruhig verhält. Quietschen. Bellen und co, werden einfach ignoriert. Die Zeit zählt erst, wenn er sich beruhigt hat. Je mehr sich die Rangordnung bereits verschoben hat, desto länger verweilt der Hund auf seinem Platz.Für dich ist das eine super Möglichkeit, deinen Hund bei jedem Fehlverhalten eine so genannte Ersatzhandlung zu geben indem du ihn für mindestens 5 min auf seinen Platz schickst. Es ist damit nicht mehr notwendig mit seinem Hund zu diskutieren ob er denn jetzt ruhig ist oder den Nachbarn im Treppenhaus verbellt und es ist schon gar nicht mehr notwendig den Hund anzuschreien.Solltest du einen Hund haben, der sich eine Scheinattacke (die durchaus auch mal mit ein paar Kratzern enden kann) als eine der möglichen Hundestrategien haben, dann mach eine kurze Schleppleine von ca. 3m am Halsband fest. Damit brauchst du, wenn du deinen Hund zu seinem Platz führst ihn nicht mehr direkt anzufassen. Aber Achtung: diese Schleppleine nur in deiner Anwesenheit benutzen, niemals wenn der Hund allein ist!! Gefahr des Strangulierens.


Die Begrüßung des Hundes

In den meisten Fällen werden wir von unserem Hund stürmisch begrüßt. Der Hund kommt im vollen Lauf auf uns zu, vielleicht springt er sogar an uns hoch und wir werden ausgiebig beschnüffelt. Die Frage ist, muss das wirklich sein? Der Hund möchte zum einen erreichen, dass wir uns nach unten auf seine Ebene begeben, was wir in den allermeisten Fällen ja auch tun. Sehen wir uns ein Wolfsrudel an. Dort wird immer der Ranghöchste zuerst begrüßt. Wir begrüßen also unseren Hund zuerst und zu allem Überfluss auch noch nach seinen Regeln. Selbst wenn wir dieses Verhalten schön finden, spätestens unser Besuch mag das bestimmt weniger. Diesen Unterschied kann ein Hund nicht machen. Zum Anderen möchte ein Hund genau von uns erfahren, wo wir gewesen sind und mit wem wir Kontakt hatten - deshalb das Beschnüffeln. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber ich finde nicht, dass ich wie eine Zeitung aussehe. Dieses Verhalten muss unterbrochen werden. Begrüßung ja, aber nach unseren Regeln.Wir sollten es uns deshalb zur Regel machen, unseren Hund niemals als erstes zu begrüßen. Erst sind alle anderen dran. Sollte niemand anderes da sein, kann man durchaus auch seine Blumen, den Fernseher und die Zeitung begrüßen. Ignoriere dabei deinen Hund. Ignorieren heißt: nicht ansprechen, nicht anfassen und nicht mal anschauen. Warte jetzt, bis er sich beruhigt hat und in gebührenden Abstand wartet. Jetzt rufe ihn und gestalte die Begrüßung wie auch immer du willst. 
Der Hund soll lernen, zu mir einen Abstand einzuhalten, bis ich die Begrüßung einfordere. Er kann nicht unterscheiden wie schmutzig seine Pfoten sind und welche Bekleidung ich gerade trage. Ebenfalls kann er nicht einschätzen, welche Gegenstände ich trage. Wie schön wäre es, wenn ich erst mal Schuhe und Jacke ausziehen könnte, meinen Einkauf weglegen um dann erst den Hund zu begrüßen. Wenn es der Hund dann mal später verinnerlicht hat und mir ohne "Spielchen" diesen Abstand gewährt, kann ich ihn auch recht zügig begrüßen. Nur am Anfang des Lernens wird es eine Weile dauern.


Der Aufbruch mit und ohne Hund

Egal ob wir zum Spaziergang, zu Besuchen oder nur in die Küche gehen wollen, der Hund scheint das förmlich zu wissen. Das Verhalten, was die meisten Hunde an den Tag legen ist Dies, dass sie aufspringen und vor uns her laufen, hüpfen oder rennen. Glaubst du, das der Hund das aus reiner Sympathie macht? Nein! In seinen Augen sind wir Rudelmitglieder seines Rudels nicht in der Lage uns in der großen weiten Küche selbst zurechtzufinden. Er als Rudelchef hat die Aufgabe, uns vor den Gefahren zu schützen. Deshalb ist es für ihn notwendig, als erstes in der Küche zu sein um nach den Rechten zu schauen.Dieses Verhalten muss unterbrochen werden. Ein anerkannter Führer führt das Rudel an, geht also immer voraus. Wäre es nicht angenehmer, wenn mein Hund hinter mir läuft z. B. auf einer Treppe oder durch eine Tür oder ruhig abwartet wann ich das Startzeichen zum Aufbruch gebe? Dieses Verhalten wollen wir nicht erzwingen, sondern wir ändern unser Verhalten so, dass der Hund mit seinem Verhalten nicht mehr zum Erfolg kommt. Mit viel Geduld ist das ganz einfach.
Nehmen wir zum Beispiel die Küche. Ich bin mir sicher, dass du da ganz allein klar kommst. Du stehst also auf und gehst in Richtung Küche. Dein Hund springt auf und läuft voraus... dreh dich um und setz dich wieder hin. Schau Fernsehen oder ließ eine Zeitschrift. Schau deinen Hund gar nicht an. Wiederhole das mehrfach, bis dein Hund bemerkt, dass du ihn nicht mehr folgst. Solltest du es eilig haben, schicke ihn auf seinen Platz.Oder nehmen wir zum Beispiel das Spazierengehen. Wir nehmen die Leine und schon geht bei dem Hund die Post ab. Er quirlt uns zwischen den Beinen rum, springt uns an..... Stell einfach einen bequemen Stuhl neben die Tür und ein gutes Buch daneben. Jetzt mach dich fertig zum Spaziergang. Sobald dein Hund ein unerwünschtes Verhalten zeigt, lässt du alles fallen, setzt dich auf den Stuhl und beginnst zu lesen. Gib ihn kein Kommando und schau ihn auch nicht an. Ließ das Buch. Sobald du bemerkst, dass er sich hinsetzt oder legt, mache weiter mit der Vorbereitung. Bei jedem unerwünschten Verhalten, wiederhole diese Prozedur. Es kann am Anfang bis zu einer Stunde dauern, bis dein Hund begreift, dass nur ruhiges Verhalten dazu führt, dass es nach draußen geht. Nach einer Woche hast du einen Hund, der sich super ruhig verhält.


Besuch empfangen mit Hund

Kennst du das? Es klingelt an der Tür und unser Hund springt auf und macht einen höllischen Lärm. Er rennt so schnell er kann zu Tür und lässt sich durch nichts mehr beeindrucken. Ehe wir uns versehen schlüpft er durch die Tür und ist schon bei dem Besucher. Wir stehen daneben und uns bleibt nur noch entschuldigend zu lächeln. Weißt du eigentlich, dass der Hund nichts falsch macht? Als Rudelführer ist er für die Sicherheit seines Rudels verantwortlich. Er muss als erstes bei dem "Eindringling" sein, um einzuschätzen. ob Dieser gut oder böse ist. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie mir sagen wollen: Hurra. endlich was los. Hey da kommt einer!!!!Ein gewünschtes Verhalten ist jedoch: es klingelt an der Tür, mein Hund zeigt dies durch verbellen an. Ich trete zur Tür und lobe meinen Hund für seine gute und wichtige Arbeit. Danach schicke ich ihn zurück oder auf seinen Platz und dort hat er zu bleiben, bis ich ihn wieder rufe oder abhole. Stell dir diese angenehme Atmosphäre vor. Du könntest in Ruhe den Pizzaboten empfangen. Freunde und Verwandte könnten sich in Ruhe die Jacke ausziehen. Zu Beginn wirst du deinen Hund zu seinem Platz bringen müssen und ihn wahrscheinlich auch anleinen müssen. Mit der Zeit wird er auch dieses Verhalten ablegen. Am besten man macht an seine Haustür einen Zettel: Kann etwas dauern! Hund in Ausbildung!


Die Futtergabe für den Hund

Wenn etwas von der Erziehung bei Hunden bekannt ist, dann das, dass man dem Hund das Futter wegnehmen können muss. Das ist zum Teil richtig. Doch kommt es vor, das der Hund ganz eigene unerwünschte Fresspraktiken entwickelt hat. Da gibt es zum Beispiel den Futterneid zwischen den Tiere aber auch von Hund zu Mensch, da gibt es die Verteidigungsbereitschaft, die Fressgier oder das Gegenteil, dass ein Hund ein schlechter Esser ist. Alle diese Symptome sind in den allermeisten Fällen Ausdruck von einer falschen Rangordnung im Verständnis von Hunden. Herr über das Fressen, ist Herr über das Rudel.Ich möchte dir sagen, dass ein Hund geduldig im Abstand warten kann, bis ich ihm gestatte zu fressen. Sollte es einmal nötig sein, wirst du ohne Probleme dem Hund das Futter aus dem Maul nehmen können. Ein Betteln wird bei konsequenter Durchführung ein für alle mal nicht mehr stattfinden.Zur Futterzeit legst du dir folgende Utensilien zurecht: den Napf, das Futter, eine Scheibe Wurst oder Keks, einen Stuhl und ein gutes Buch. Du beginnst damit, den Napf zu füllen. Sollte dein Hund jetzt ein unerwünschtes Verhalten zeigen, gehst du wie beim Spaziergang vor. Legst also alles beiseite, setz dich und liest dein Buch. Wenn du die Schüssel gefüllt hast, nimm die Scheibe Wurst und iss sie genüsslich. Schau dabei aus dem Fenster oder in dein Buch. Lass das den Hund gut sehen, aber schau ihn dabei nicht an. Den allerletzten Bissen lässt du jetzt in seinen Napf fallen. Jetzt stell die Schüssel runter - der Hund sollte dabei immer noch ruhig sitzen - und gib ihn das Signal zum fressen. Störe ihn nicht mehr dabei. - Freu dich auf des entsetzte Gesicht deines Hundes. - Nach einer angemessenen Zeit stell den Napf wieder weg. Auch wenn dein Hund noch nicht alles aufgefressen hat.


Spielzeug in der Wohnung

Wenn du einen Welpen hast, ist Spielzeug ein wichtiger Bestandteil des täglichen Miteinander. Der Welpe unterliegt aber auch anderen Regeln, als ein Junghund oder erwachsener Hund. Ab einem Alter von ca. 6 Monaten versteht der Hund Spielzeug als potenzielle Beute. Was da so niedlich aussieht, dass der Hund das Spielzeug um sich in seinem Körbchen sammelt, ist nur Ausdruck von: sieh mal, alle Beute dieser Welt gehört mir. Im schlimmsten Fall ist er dann auch noch bereit, diese Beute auch gegen uns zu verteidigen. Herr über die Beute, ist Herr über das Rudel. Nicht einmal ansatzweise dürfen wir das tolerieren. Da wir uns im häuslichen Bereich nicht mit dem Hund streiten möchten, empfehle ich deshalb das Spielzeug einzusammeln und für den Hund nicht erreichbar wegzutun. Das bedeutet nicht, dass du mit deinem Hund nicht mehr spielen darfst, sondern nur, dass du die Regeln festlegen sollst. Wann, wie oft, wie lange, mit welchem Spielzeug und mit welchem Spiel. Alles Futter und alle Beute dieser Welt gehört erst mal grundsätzlich uns. Für den Hund muss es ein Privileg werden.
Jedes Fehlverhalten des Hundes braucht einen Führer, der Dies zulässt.
Du siehst also, wie viel du in der Hand hast. Was man bereits zu Hause alles machen kann, um die Rangordnung zu richten.Nicht jeder Hund braucht alles mit der absoluten Konsequenz. Wenn ich ein relativ ruhigen Hund habe, braucht es wenige Regeln, habe ich aber einen kleinen oder großen Rambo zu Hause, brauche ich alle Regeln bis zur letzten Konsequenz.Bist du bereit zu beginnen? Sind alle Ziele klar definiert? Sind die Ziele in kleinste Einheiten zerteilt? Weißt du mit Bestimmtheit, was du wie mit deinem Hund erarbeiten willst? Dann ist morgen der Tag 1 bei der Ausbildung deines Hundes.Keine Angst vor Fehlern. Die werden passieren - garantiert. Es ist aber besser auch mal einen Fehler zu machen, als gar nichts zu machen. Nur eines darfst du nie: Aufgeben!